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Kategorie 5: Medizin, Gesundheit, Psychologie

Zahlen in Klammern geben die Anzahl Seiten des Artikels an.

 

Hatha Yoga im Lichte der medizinischen Wissenschaften

Dieser Artikel ist ein wirklicher Klassiker auf seinem Gebiet. Professor Ctibor Dostalek von der Karls Universität in Prag hat ein ganzes Forscherleben der Untersuchungen von Hatha-Yoga-Techniken gewidmet und in weiter Schau die verschiedenen Teilaspekte zusammengeführt. Anlässlich von seinen wiederholten Seminaren im Rahmen der Yogalehrausbildungen an der Yoga University Villeret ist der vorliegende zusammenfassende Beitrag entstanden.Die überragenden Kenntnisse und Errungenschaften der alten Inder auf den verschiedensten Wissensgebieten mögen, so die Hypothese, auf eine tiefere Schau der Dinge aufgrund von mentalen Übungen und dem systematisch-konzentrativen Eindringen in spontan kaum zugängliche Bewusstseinsregionen, was man im Yoga „Samyama“ nennen würde, zurückzuführen sein. Im Artikel werden u.a. folgende Wirkmechanismen des Yoga näher analysiert: Relaxation,  Veränderung in der Intensität und Verteilung der Erregung und Hemmung im Gehirn, Erniedrigung der Erregbarkeit der reflexogenen Zonen, Veränderung der Rhythmizität der Körperfunktionen, Training des Gleichgewichts der Regelungsprozesse durch deren Störung, Fokussierung und Beschränkung des Bewussteins und die Verschiebung des vegetativen Gleichgewichts zum Überwiegen der parasympathischen Seite.

 

Yogatherapie mit Dr. med. Hedwig Gupta

Dr. med Hedwig Gupta ist die Hauptkursleiterin des Ausbildungsgangs Yogatherapie des Schweizer Yogaverandes. Sie hat einen aussergewöhnlichen Werdegang hinter sich, der sie zuerst die westliche und anschliessend die indische Medizin studieren liess. In Indien hatte sie dabei das besondere Glück, im direkten und engen Verhältnis zu einem tief in das traditionelle Wissen initiierten Lehrer zu stehen. Die Anwendung der Yogatherapie sieht sie sehr weit und zwar sowohl im Bereich der Gesunderhaltung und Prävention von Erkrankungen, als auch in der Rehabilitation, in der Sportmedizin, bei chronischen und sogenannten idiopathischen Erkrankungen, bei Schmerzsyndrome, bei psychischen Erkrankungen, bei onkologische Erkrankungen u.a.m. Der erste der untenstehenden zwei Artikel zeichnet den Werdegang von Hedwig Gupta nach, während der zweite das Thema der Yogatherapie auffächert.

 

Das Dean Ornish Programm zur Rückbildung von Herzkrankheiten

Der amerikanische Kardiologe Dean Ornish hat unter dem Eindruck der Begegnung mit einem indischen Yogi ein Programm für Herzpatienten entwickelt, mit dem er nachweisliche Erfolge hatte und das besonders in den USA weite Verbreitung fand. Das Therapiesystem nennt er zwar aus Akzeptanzgründen nicht "Yoga", worum es jedoch geht ist der yogische Lebensstil, angefangen bei der vegetarischen Ernährung, weiter zu einer Asanapraxis, der Atemachtsamkeit, mentalen Übungen und Meditation. Ein besonderes Gewicht hat auch die Kultivierung der Liebe und Herzöffnung und zwar sowohl im mentalen als auch im zwischenmenschlichen Bereich. Das Dean Ornish Programm darf als eines der am besten dokumentierten yogatherapeutischen Heilverfahren gelten. Der Beitrag für das Yoga Journa erklärt einerseits das System anhand der publizierten Bücher und beschreibt andererseits die konkrete Anwendung in einer Herzklinik in Deutschland.

 

Dr. Martina Bley, Expertin für Yoga in der Gesundheitsforschung

Dr. Martina Bley, aufgewachsen in der DDR, hat ursprünglich Veterinärmedizin studiert und später im Bereich der Verhaltenswissenschaften promoviert. Nach dem Mauerfall kam sie in den Westen und betreute am Lehrstuhl für Naturheilkunde der Universität Berlin ein grosses Projekt, in welchem die Wirksamkeit von Yoga bei verschiedenen Krankheiten untersucht wurde. Parallel dazu hatte sie sich eigene Yogagruppen aufgebaut und sich in in verschiedenen psychotherapeutischen Verfahren weitergebildet. Später initierte sie die Schaffung einer Datenbank mit Forschungsergebnissen  zur Wirksamkeit von Yogapraktiken. Basierend auf dieser Grundlage verfasste Martina Bley im Auftrag des Schweizer Yogaverbandes die Schrift "Yoga in der Gesundheitsforschung - eine Einführung in die wissenschaftliche Untersuchung der Wirkungen von Yoga und Überlegungen zu dessen Einsatz im Gesundheitswesen". Seit der Gründung der Yoga University Villeret ist Martina Bley regelmässige Dozentin sowohl im Aus- als auch im Weiterbildungsbereich. Bei den nachfolgenden zwei Beiträgen handelt es sich beim ersten um die Biographie von Martina Bley, die auch seltene Einblicke in den Alltag und die beschränkten (Yoga-)Möglichkeiten der damaligen DDR gibt und beim zweiten um einen Auszug aus der genannten Schrift "Yoga in der Gesundheitsforschung".

 

Dr. Robin Monro, ein Pionier der Yogatherapie in England

Dr. Robin Monro studierte ursprünglich Biologie und arbeitete zu Beginn seiner Laufbahn nacheinander mit drei Nobelpreisträgern zusammen. Ws ihn jedoch speziell interessierte, war die Schnittstelle von Wissenschaft und Mystik. Unter dem Eindruck der Begegnung mit J.Krishnamurti sowie dem Buddhismus und bedingt durch gesundheitliche Probleme, die er mit Yoga in den Griff bekommen konnte, wandte er sich vermehrt der Komplementärmedizin zu. In England gründete er den Yoga Biomedical Trust und verfasste eine Studie zur Wirksamkeit von Yoga. Sein Ziel war dabei, die Dominanz der mechanistischen Haltung in der Medizin zu relativieren, indem er auf empirischen Weg aufzuzeigen versuchte, dass Medizin nicht nur von Medikamenten und der Chirurgie abhängt, sondern dass das Bewusstsein eine grosse Rolle spielt. Medikamente und Chirurgie werden von der sozioökonomischen Macht vorangetrieben, während bei seinem Vorgehen in Bezug auf die Yogatherapie zuerst eine effektive Praxis etabliert wird, die dann ihre  Eigendynamik entwickelt, d.h. die Leute beginnen diese anzuwenden, davon zu sprechen und sich auch Theorien zu bilden. Bei den nachfolgenden zwei Beiträgen beschäftigt sich der erste mit der Biographie und der zweite mit dem yogatherapeutischen Ansatz von Robin Monro.

 

Grundkonzepte der Yogatherapie nach Dr. Shrikrishna Tengshe

Gesundheit ist im Yoga nicht ein letztendliches Ziel, sondern vielmehr eine Voraussetzung um das eigentliche Ziel, nämlich die volle Entfaltung des menschlichen Potenzials, zu erreichen. Gesundheit gilt dabei als ein Zustand von Körper und Geist, der die Erreichung des letztendlichen Ziels begünstigt, während Krankheit diese eher hemmt. Auf die Bereiche, auf die sich die Yogatherapie ausweiten lässt, weist die Bhagavad Gita hin: Dort steht im 17. Vers des 6. Kapitels, dass, wenn man Yoga als Methode anwenden möchte, um Schmerzen und Unwohlsein zu beseitigen, man vier Punkte berücksichtigen muss: "Wer massvoll im Essen und Sicherholen ist, massvoll im Schlafen und Wachen, massvoll im Vollbringen seiner Werke, dem wird der Yoga zum Zerstörer des Leids". Die Yogatherapie wird in der Auswahl der Übungen darauf hinzielen, die genannten Gleichgewichtszustände zu erreichen.

 

Die Wirbelsäule im therapeutischen Yoga

Angesichts der zentralen Bedeutung der Wirbelsäule für unsere alltäglichen Bewegungsabläufe sowie ihrer strukturellen und funktionellen Komplexität ist es nicht verwunderlich, dass Erkrankungen der Wirbelsäule so verbreitet sind. Insbesondere Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Themen, denen Yogalehrer/innen bzw. Yogatherapeut/innen bei Ihrer Tätigkeit begegnen.Das holistische Konzept von Körper, Atem und Geist im Yoga ermöglicht dem/der Yogalehrer/in, den Verlauf der meisten Krankheiten so auch der Rückenbeschwerden positiv zu beeinflussen. Ein allgemeiner Grundsatz im Umgang mit Schmerzen oder Erkrankungen der Wirbelsäule ist es, die Stabilisierung und damit die Kräftigung der Rumpfmuskulatur und insbesondere die Kraftausdauer in den Vordergrund zu stellen, bevor im zweiten Schritt die Beweglichkeit vergrößert werden kann. Flexibilität, die nicht durch eine gut trainierte Muskulatur abgesichert ist, kann zu einer Instabilität führen und sollte daher vermieden werden. Für einige Yogalehrer/innen erfordert dies – zumindest unter therapeutischen Gesichtspunkten – einen Perspektivenwechsel.

 

Gesundheitsförderung gestern, heute und morgen

Der Beitrag umfasst zwei Interviews mit dem Sportpädagogen und Universitätsprofessor Ferdy Firmin. Die Gesundheitsförderungstheorien und auch -bemühungen haben sich im Lauf der Zeit stark gewandelt. Heute stehen vor allem Modelle im Vordergrund, die die Ressoucen des einzelnen fördern. Dabei ist es wichtig, lebensphasenspezifisch vorzugehen, also gesundheistförderliches Verhalten angepasst in Bezug auf das Kindesalter, das Schulalter, das Erwachsenenalter und das Seniorenalter zu vermitteln. Die meditativen Bewegungsformen, zu denen Yoga gehört, können im Prinzip in allen Phasen eine Rolle spielen. Ein besonderes Potenzial könnte jedoch bei der Zielgruppe der SeniorInnen liegen, da Yoga neben der allgemeinen Gesunderhaltung auch die Generierung von Sinn begünstigt.

 

Beiträge von Dr. Aviva Keller

Seit der Gründungszeit der Yoga University Villeret wirkt die Psychologin Dr. Aviva Keller als Referentin und Supervisorin in den Ausbildungsklassen sowie als Seminarleiterin im Weiterbildungsbereich. Geboren in Wien kam Aviva Keller bereits in früher Kindheit nach New York, wo sie aufwuchs und als Teenager mit Yoga in Kontakt kam. Mit ungefähr zwanzig Jahren ging sie nach Indien, um beim inzwischen verstorbenen Swami Chinmayananda indische Philosophie, Spiritualität und Yoga zu studieren. Später, zurück in den USA studierte sie Psychologie und Kunsttherapie an der Universität in San Francisco. Schliesslich liess sie sich in der Schweiz nieder, wo sie in Zürich eine psychotherapeutische Praxis führt, Yogastunden gibt und philosophische Vorträge hält. In der Lebensmitte hat Aviva Kelelr nochmals das Studium aufgenommen und an der Universität Wien eine Dissertation verfasst, bei der sie die Schnittstelle zwischen den Yoga Sutras und psychologischen Ansätzen auslotet.  In regelmässigen Abständen werden Artikel von Aviva Keller im Yoga Journal veröffentlicht, die teilweise auf Vorträgen an der Yoga University Villeret und teilweise auf Vorträgen am C.G.Jung Institut basieren. Beim ersten Beitrag handelt es sich um ein Interview über den Werdegang von Aviva Keller. Die zwei folgenden nehmen die Bhagava Gita als Ausgangspunkt für einen psychologischen Kommentar und beim letzten handelt es sich um einen Artikel zum Thema der biographischen Gesetzmässigkeiten.

 

Erfahrungsmedizin und das Erfahrungsmedizinische Register

Im Zuge der Entwicklung des Ausbildungsganges zum/zur YogatherapeutIn des Schweizer Yogaverbandes hat das Yoga Journal vermehrt Beiträge publiziert, die auch in die Gesundheitspolitik in der Schweiz hineinreichen. Eine sehr wichtige Stellung nimmt hier das "Erfahrungsmedizinische Register" EMR ein, welches aus einer privaten Intiative heraus entstanden ist und dem im Laufe der Zeit die meisten Krankenakssen insofern beigetreten sind, als sie die Qualifikationskontrollen in Bezug auf TherapeutInnen in Zusammenhang mit der Gewährung von finanziellen Therapiebeiträgen an das EMR ausgelagert haben. Beim nachfolgenden ersten Beitrag handelt es sich um ein Interview mit Dr. Silva Keberle, der Gründerin und Inhaberin des EMR. Der zweite Beitrag ist die Zusammenfassung eines Jubiläumskongresses des EMR und wirft verschiedene Schlaglichter auf das Gebiet der Erfahrungsmedizin und der Gesundheitspolitik.